Schloss Mühlbach,21. August 2016, 19:30 Uhr
Julia Kürner, Violine
Joachim Tschann, Violine
Sarah Grubinger, Viola
Lisa Kürner, Violoncello
2014 gegründet setzt sich dieses junge Ensemble aus Musikern zusammen, die allesamt aus Klassen der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst sowie der Universität Mozarteum Salzburg hervorgehen. Ihr Zugang zur Kammermusik ist von individuellen Erfahrungen in der Arbeit mit Mitgliedern des Alban Berg Quartetts, des Hagen Quartetts, des Wiener Streichsextetts sowie Ferenc Rados oder Andras Schiff geprägt. Vor allem die regelmäßige Arbeit mit Johannes Meissl (Artis Quartett) und Hatto Beyerle haben dem Ensemble wichtige Impulse geliefert. Historisch informiertes Spiel, das Auseinandersetzen mit der großen Tradition des Quartettspiels ist für das Ensemble mindestens ebenso wichtig wie ein gemeinsam errungener Konsens über die Deutung und Bedeutung dieser Werte in unsere Zeit. All das zu verinnerlichen, ohne die essentielle Idee vom spielerischen Miteinander und dem sich gegenseitigen Anstecken, Fordern und Inspirieren aus den Augen zu verlieren, hat die höchste Priorität in der Arbeit des Atalante Quartetts.
Hier geht es zur Homepage des Quartetts.
Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett in B-Dur KV 589
Allegro
Larghetto
Menuetto: Moderato – Trio
Allegro assai
Alexander Borodin Streichquartett No 2 in D-Dur
Allegro moderato
Scherzo. Allegro
Notturno (Nocturne) : Andante
Finale: Andante - Vivace
Pause
Felix Mendelssohn - Bartholdy Streichquartett in a-moll op.13
Adagio – Allegro vivace
Adagio non lento
Intermezzo. Allegretto con moto – Allegro di molto
Finale. Presto – Adagio non lento
Eröffnen wird das Atalante Quartett ihr Konzert mit dem Streichquartett in B-Dur KV589 von W. A. Mozart, das gemeinsam mit den Quartetten KV 575 und KV 590 zu den sogenannten „preußischen“ Quartetten zählt. Für König Friedrich Wilhelm II von Preußen, einen leidenschaftlichen Amateurcellisten geschrieben, ist es nicht verwunderlich, dass in diesen Werken nicht selten der Cellopart eine prominente Rolle einnimmt. Harmonisch geht dieses Werk eher in eine unkompliziertere, unbeschwerte und verspieltere Richtung, vor allem wenn man es mit der schmerzvollen, expressiven und chromatisch ausgerichteten, höchst modernen Harmonik vieler anderer seiner späten Werke vergleicht.
Mit tiefen Einblicken in emotionale Abgründe sowie darin, was man vielleicht vorsichtig als russische Seele bezeichnen kann, führt das Atalante Quartett zu Alexander Borodins Streichquartett Nr. 2. Dieses Werk schrieb er 1881 im Landgut seines Freundes Nikolai Lodyzhesnky in der Nähe von Moskau und ist seiner Frau Ekaterina Prokotova gewidmet.
Abgerundet wird der Abend mit einem der erstaunlichsten Zeugnisse musikalischer Frühbegabung. Felix Mendelssohn-Bartholdy schrieb sein Streichquartett in a-moll
op. 13 im Alter von 18 Jahren. Dass es 1827 im Sterbejahr Beethovens entstand, ist kein Zufall. Mendelssohn knüpft nicht nur formal an Beethovens op. 132 an sondern versieht sein Werk mit
zahlreichen Zitaten aus dem Werk des gerade verschiedenen Meisters. Hier lebt ein jugendlicher Genius seine Fähigkeiten aus, in Gedenken an Beethoven und mit scharfem Blick in die Zukunft